Fennberg-Klettersteig
Berggruppe:
Mendelkamm (Ortleralpen)
Ausgangspunkt:
Roverè della Luna; hierher Verbindungsstraße von Margreid im Südtiroler Unterland.
Schwierigkeit:
C (schwierig)
Höhendifferenz:
ab Roverè della Luna 900 Hm.
Gehzeiten:
Roverè della Luna - Einstieg: 1 Std.
Einstieg - Fennberg-Klettersteig - Unterfennberg: 3 Std.
Abstieg nach Roverè della Luna: 2 Std.
Anmerkungen:
Steiler und ausgesetzter Fels wechselt mit Gehpassagen durch lichten Buschwald ab.
Interessante und kurzweilige Route mit packenden Tiefblicken ins Etschtal.
Nur im Frühjahr und Herbst zu empfehlen, da im Sommer meistens viel zu heiß
und anstrengend; auf jeden Fall genügend Trinkvorrat mitnehmen!
Leider hat die Tour den Nachteil, daß man einige Kilometer auf asphaltierten
Straßen gehen muß, aber der rassige Klettersteig ist diese Mühe auf
jeden Fall wert.
Alternativ kann man die Tour auch in Margreid beginnen, was allerdings den Nachteil
eines längeren und ziemlich unschönen Abstiegs bedingt.
Beschreibung:
Von Roverè della Luna (251m) auf der Straße in Richtung Margreid bis zur
Provinzgrenze (gut 2 km); dort Hinweistafel und meist auch eine AVS-Fahne.
Nun auf einem markierten Steig sehr steil durch lichten Strauchwald empor bis unter die
Felsen und rechts haltend über teilweise gesicherte Felsstufen (A/B) und
abschüssigen Schotter zum Einstieg des Klettersteigs an einem senkrechten Kamin.
Drahtseilgesichert durch den Kamin (Schlüsselstelle, C) recht anspruchsvoll empor zu
einer erdigen Steilrinne mit Felsblöcken, die zu einer senkrechten Verschneidung
führt. An Klammern ohne Drahtseil senkrecht und anstrengend hinauf (C), dann
gesicherte Querung (A/B) nach rechts zu einer weiteren Steilstufe, die man mit Hilfe von
zwei Leitern überwindet (B). Anschließend Querung auf einem Band nach rechts
mit kurzem Abstieg zur dritten und letzten Leiter (B und A/B).
Über eine gesicherte Steilrinne (meist A, Stellen A/B), in der man auf Steinschlag
achten und möglichst auch selbst keine Steine ins Rollen bringen sollte, empor zum
Ende des ersten Klettersteigabschnitts.
In steiler und bei Hitze sehr anstrengender Wanderung auf einem schmalen Pfad durch den
Strauchwaldgürtel mit einer vor allem im Frühling interessanten, mediterranen
Flora hinauf bis unter die Ausstiegswand. Ein anfangs breites, später ausgesetztes Band
(gesicherte Stellen, A) führt nach links zu einem Wandabbruch. Über einen kleinen
Überhang (B/C) hinauf, dann über den plattigen Fels einer Rampe (A/B) zum
Steigbuch. Über steile Rinnen und Bänder (A/B) erreicht man schließlich den
Ausstieg des Klettersteigs.
Auf schmalem Pfad durch Strauchwerk, später Wald, bis zum höchsten Punkt (1100m)
und weiter in längerer Wanderung zur Ortschaft Unterfennberg (1033m).
Linkshaltend nach Hinweistafeln und Markierung Nr. 519 auf der asphaltierten Straße
zu einem Wegweiser mit Aufschrift "Roverè". Hier nach links auf gutem, aber steilem Steig
Nr. 502, später 502B, durch den Wald hinab. Der Weg wird schließlich zur
Forststraße und führt durch Weinberge steil zum oberen Ortsrand von
Roverè della Luna. Durch den Ort zurück zum Ausgangspunkt.
(Alle Informationen und Fotos vom 28.09.2017).
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An dieser Tafel beginnt ein rassiger Klettersteig, der auch außerhalb der üblichen Bergsaison gut begangen werden kann.
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Der Klettersteig startet direkt am Einstieg mit der Schlüsselstelle (C), einem senkrechten Kamin.
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Wer diesen anspruchsvollen Kamin bewältigt hat, sollte auch den restlichen Klettersteig problemlos schaffen.
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Der Einstiegskamin läßt sich am besten mittels Spreiztechnik an den beiden Kanten überwinden.
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Nochmals ein Blick von oben in den Kamin, anschließend folgt eine steile, mit großen Felsblöcken gefüllte Rinne.
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Der Aufstieg über die Felsblöcke in der Rinne ist zwar anstrengend, aber nicht schwierig.
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Nach der Rinne folgt ein zweiter, senkrechter Kamin, der nur mit Klammern gesichert ist.
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Ein Drahtseil gibt es an dieser Stelle nicht, man muß sich stattdessen an den Klammern sichern.
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Eine leichte Querung führt oberhalb des Kamins zur ersten von insgesamt drei Leitern.
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Blick von oben auf die erste Leiter. Diese ist zwar ziemlich lang, aber nicht senkrecht, sondern leicht schräg montiert.
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Die zweite Leiter, die wenig oberhalb von der Ersten folgt, ist nicht nur lang, sondern auch senkrecht.
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Den Ausstieg von der zweiten Leiter wählt man am besten bereits ein paar Sprossen vor dem oberen Ende.
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Blick aus dem Klettersteig hinab ins Etschtal; rechts erkennt man den Ausgangsort Roverè della Luna.
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Ein Band und diese kurze Felsstufe, die man abkletterm muß, führen zum Fuß der dritten Leiter.
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Blick vom Band vor der abzukletternden Felsstufe auf die dritte und letzte Leiter.
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Tiefblick über die dritte Leiter nach unten; schwindelfrei sollte man hier schon sein...
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Nach der Turnerei über die langen Leitern geht es wieder über drahtseilgesicherte Felsen empor.
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Eine anregende, luftige Rechtsquerung leitet hinüber zu einer Felsrampe, die in eine Steilrinne mündet.
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Nochmals ein Blick auf die schöne Querung, dieses Mal mit zwei Bergsteigern geschmückt...
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Mit einer langen, steilen und steinschlaggefährdeten Fels- und Geröllrinne endet der erste Klettersteigabschnitt.
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Nun folgt ein bei Hitze sehr mühsamer Aufstieg durch den lichten Strauchwald zum oberen Teil des Klettersteigs.
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Mit einem Felsband beginnt der zweite Teil des Klettersteigs; es führt zu einer Steilstufe.
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Die schwierigste Passage im oberen Teil ist dieser kleiner Überhang hinauf in eine Rinne.
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Steil und etwas steinschlaggefährdet geht es durch die Rinne empor zu einer plattigen Felsrampe.
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Der plattige Fels ist bei Nässe ziemlich rutschig; oben erkennt man schon das Steigbuch.
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Schon viele Jahre hat dieser Klettersteig auf dem Buckel, wie der Behälter des Steigbuchs verrät.
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Oberhalb vom Steigbuch geht es nochmals über ziemlich steilen Fels nach oben.
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Blick von einer der letzten Drahtseilpassagen hinab ins tief unten liegende, lärmerfüllte Etschtal.
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Nur noch ein paar letzte Felsen, dann erreicht man einen schönen, gemütlichen Rastplatz.
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Geschafft! Unterfennberg ist erreicht. Nun folgt "nur" noch der nicht ganz kurze Abstieg zurück zum Ausgangspunkt.